Hexenjagd
“Wir haben getanzt. Und als du so plötzlich aus dem Gebüsch hervorgesprungen bist, ist sie vor Schreck ohnmächtig geworden. Mehr war nicht!”
Mädchen tanzen nackt im Wald, während Beschwörungen gemurmelt werden, die zum Liebesglück verhelfen sollen. Ausgerechnet der Pfarrer muss diese Szene beobachten! Schlimmer noch – sieht er doch seine eigene Tochter um das Feuer tanzen! Das puritanische Dorf Salem mutmaßt fortan laut über Hexerei und sucht die Schuld bei Personen, die mit dem Teufel im Bunde stehen.
Eine Verfolgungshysterie bricht aus: Die Mädchen, die zuvor selbst okkulte Rituale durchführten, klagen willkürlich Personen an, sie verhext zu haben. Als Gesandte Gottes bringen sie Menschen in Kerker und an Galgen. Doch kaum jemand ahnt, dass sich dieser Hexenkessel der Beschuldigung um eine Intrige um obsessiver Liebe, Geld und Macht dreht – wie auch, wenn ganz Salem damit beschäftigt ist, sich gegenseitig hinzurichten.
“Wie mit einem spitzen Stahl werden wir eure Seelen durchbohren bis eure Aufrichtigkeit bewiesen ist.”
Arthur Miller verfasste “Hexenjagd”, das auf einem tatsächlichen historischen Ereignis des 17. Jahrhunderts beruht, während der antikommunistischen McCarthy-Ära: Einer Zeit des Misstrauens und der Überwachung, in der jedes falsche Wort zur Gerichtsverhandlung führen konnte.
Millers politisches Lehrstück ist ein Beispiel, wie sich ein demokratisches System selbst auslöschen kann.
HALE: Es ist stolz! Es ist Eitelkeit! Was nützt ihm sein Tod? Soll der Staub ihn lobpreisen? Sollen die Würmer seine Wahrheit verkünden? Gehen sie zu ihm und nehmen sie ihm sein falsches Ehrgefühl!
ELIZABETH: Sie verstehen es nicht. Jetzt hat er seine Würde. Verhüte Gott, dass ich ihm die nehme.
Die “Hexenjagd” wurde am 24. Januar 2014 von der Theaterwerkstatt Leer zum ersten Mal aufgeführt – vor ausverkauftem Saal. In zwei Reigen folgten insgesamt 12 weitere Aufführungen, was die ‘Hexenjagd’ mit insgesamt 13 Vorstellungen zur bisher erfolgreichsten Produktion der theaterwerkstatt machte.